:: Grasshoppers - FC Basel

Als Tabellenletzter wurde heute der Konkurrent vom Rhein im Letzigrund empfangen. Anhand medialer Vorberichte hätte man sich auf das Duell “Not gegen Elend” einstellen müssen an diesem heissen Sonntag. Natürlich waren die Leistungen der beiden Teams, speziell beim Rekordmeister auf dem ungewohnten Tabellenplatz, alles andere als überzeugend. Allerdings ist die Meisterschaft erst fünf Spiele alt und schon wenig kann zu tabellarisch grossen Veränderungen führen. Drei Punkte am heutigen Tage wären ein deutlicher Schritt in die richtige Richtung. Dies würde wohl auch die Arbeit in den kommenden Wochen, in denen sich zeigen wird, wer um die europäischen Plätze mitspielen kann, erheblich erleichtern für das ganze GC-Umfeld.
Trainer Sforza veränderte seine Startformation im Vergleich zum St.Gallen Spiel gleich auf fünf Positionen. In der Verteidigung kehrte neben Menezes und Voser auch Captain Smiljanic nach über acht Monaten Verletzungspause auf den Platz zurück. Im Mittelfeld bekam der viel gescholtene Cabanas eine Denkpause auf der Bank verordnet, wofür Schultz in die Mannschaft rückte. Dos Santos schaffte den Sprung von der Tribüne auf den Platz und ersetzte mit dem gesperrten Lulic denjenigen Spieler, der in der Endphase der letzten Meisterschaft beim 4:1 Heimsieg gegen die Basler die entscheidende Figur auf dem Platz war.
Zum Einmarsch der Teams war bei den Hoppers ein an den neuen Verbands-Präsidenten gerichtetes Spruchband zu sehen, währenddem die Basler sich mit etwas Rauch und Fakeln bemerkbar machten. Das Spiel begann – was man hörte und sah erinnerte viel mehr an einen Spitzenkampf als einen Krisengipfel. Gute Stimmung auf den Rängen und viel Tempo auf dem Platz. Leider liessen vor allem die Hoppers zunächst auch beste Chancen aus. Ein erster grosser Aufschrei hallte durchs Stadion, als ein Basler im eigenen Strafraum einen Pass von Rennella mit dem Arm unterband. Ein Elfmeter den man nicht geben muss, was aber in nicht allzu ferner Vergangenheit in vergleichbaren Situationen vor dem GC-Tor auch schon zu Ungunsten des Verteidigers ausgelegt wurde. Man liess sich nicht beirren und nach einer Viertelstunde steckte Callà schön auf den allerdings leicht abseits stehenden Zarate durch. Colomba im Tor der Basler wehrte dessen Schuss noch ab, doch Dos Santos rechtfertigte seine Aufstellung mit dem Führungstreffer im Nachschuss. Der Jubel in der GC-Kurve war riesig, was auch für gute zehn Minuten anhielt... Nach einer Nachlässigkeit in der Abwehr kamen die Basler zum Ausgleich, entgegen dem Spielverlauf. Der Schock führte zu einem Bruch im Spiel der Hoppers, was jedoch zum Glück keinen Einfluss auf den ausgeglichenen Pausenstand hatte. Zur Pause musste Menezes bereits wieder angeschlagen in der Kabine bleiben - nach mehreren Jahren in Aarau, ohne auch nur einmal verletzungsbedingt ein Spiel verpasst zu haben... Für ihn verteidigte nun Feltscher. Die Hoppers fanden ihre Linie wieder und spielten mutig nach vorne. Es dauerte eine Minute länger als in der ersten Halbzeit, da schlug Dos Santos eine weite Flanke auf den weiten Pfosten, wo Callà stand und zu seinem zweiten Saisontreffer einköpfte. Die Hoppers liessen nicht locker, doch Sforza wollte wohl nicht riskieren im Übermut den Ausgleich zu kassieren und verstärkte mit Colina für den fleissigen Rennella die Defensive. Dennoch versuchte man es weiter und als Zarate im gegnerischen Strafraum nicht angegriffen wurde, entschied er das Spiel mit einem schönen Schuss in die nahe Torecke. In der Schlussphase durfte Basha auf seiner eigentlichen Position im defensiven Mittelfeld ran und sich etwas rehabilitieren von seinem unglücklichen Auftritt vor Wochenfrist. Es kam noch zu einer gefährlichen Szene vor dem GC-Tor, bei der sich Sommer ein weiteres Mal auszeichnen konnte. Dann waren auch die drei Minuten der Nachspielzeit vorbei und man konnte endlich wieder einmal feiern bei den Hoppers.
So schön dieser “Befreiungsschlag” auch war, sollte man sich aber dennoch schnell wieder besinnen. Schliesslich geht es beim schwierigen Auswärtsspiel in Bellinzona nicht nur darum Punkte nachzulegen um sich von der unteren Tabellenregion zu entfernen - es soll auch eine Revanche sein für die beiden deutlichen Niederlagen in der letzten Rückrunde mit einem Gesamtscore von 3:9...!

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