In
der
Woche nach der Schlappe in Neuenburg ging es turbulent zu und her.
Nein, sportlich ist alles beim alten geblieben, ein Herr aus einem
unserer Nachbarländer sorgte für viel Wirbel. Er versprach doch
tatsächlich 300 Millionen locker zu machen (bzw. sein Halbbruder
sollte die hergeben). Die Chancen auf diese Zahlung waren in etwa
so gross wie die Chance auf 18 Punkte in den letzten 6 Spielen.
Theoretisch zwar alles möglich, in der Praxis allerdings unvorstellbar.
In den zwei Tagen nach der Pressekonferenz wurde viel diskutiert
und gespottet, dabei ging fast unter das neben dem (fehlenden)
Geld zwischendurch auch noch Fussball gespielt werden sollte. Bei
GC war man wohl froh, das überhaupt noch jemand den Weg in den
Rosthaufen gefunden hat. 3'300 kamen offiziell - 100 weniger als
im September 2008, an einem kalten Dienstagabend gegen den selben
Gegner! Immerhin gab es diesen Sonntag Wettermässig nichts auszusetzen.
An der Startaufstellung gab es diesmal auch nicht allzu viel zu
kritisieren, dennoch sei die Frage erlaubt weshalb ein Lulic nach
seiner Verletzung gleich wieder in die Startelf findet. Mit Sutter
kehrte ein weiterer erfahrener Spieler ins Team zurück.
In den letzten Spielen ist die Sicherheit die zu Beginn eines Spieles
jeweils vorhanden war verloren gegangen. Hat man während 23
Runden in den ersten 30 Minuten jeweils die Null hinten halten
können,
so hat man mit dem heutigen Spiel, in 8 Partien bereits 7 Gegentore
in dieser Zeitspanne erhalten. Und wer weiss, wie viele Spiele
die Grasshoppers nach einem Rückstand noch zu ihren Gunsten
entscheiden konnten, der weiss bereits jetzt wie die Partie ausgegangen
ist.
Das 0:1 ein Elfmeter (verursacht von Vallori, das Foul allerdings
ausserhalb der 16-Meter Linie) und das 0:2 erzielte mit Gügi
Sermeter just dieser Spieler, welcher von der GC-Vereinsführung
vor der Saison als zu alt befunden wurde und jetzt bekanntlich
für die Tessiner
spielt.
Cabanas und Lulic nahmen nach der Pause auf der Bank platz, für
sie kamen Callà und Schultz. Mit Callà gab ein weiterer
Spieler sein Comeback. Er knüpfte kämpferisch an die
Leistung an, die er bereits am Wochenende zuvor in der U21 zeigte.
Ein Lichtblick,
vielleicht fiel das aber auch nur auf, weil der Rest des Teams
eben nicht mit diesem Elan aufspielte. Sein erstes gutes Zuspiel
verpasste
Zarate nur knapp, der Anschlusstreffer hätte sicher nochmals
Kräfte
freigesetzt. Die Zahl der Corner nahm zu, so wurde auch der Trick
mit dem Distanzschuss wieder versucht. Diesmal ging allerdings
so ziemlich alles schief. Der abgewehrte Ball wurde zur direkten
Vorlage für Frank Feltscher, dessen Sprintstärke eigentlich
bekannt sein sollte, dieser passte noch zu Conti, schon stands
0:3. Gespielt
waren erst 70 Minuten, der Gegner hiess noch immer Bellinzona und
nicht Barcelona. 10 Minuten vor Schluss erzielte Riedle sein zweites
Saisontor, freuen konnte er sich auch diesmal nicht, wieder hat
sein Tor nur statistischen Wert. Einige Fans verblieben nach dem
Spiel noch in der Kurve, so machten sich die Spieler dann doch
noch auf den
Weg
zu
ihren Anhängern. Als ihnen ein Pfiffe entgegenkamen, machten
sie rechtsumkehrt. Scott Sutter holte seine Mitspieler jedoch zurück,
wobei sich nur er sowie Cabanas, Linz, Riedle und Voser in die
nähe der Fans wagten. Der Captain blieb dann abermals für
ein kurzes Gespräch etwas länger stehen.
Was nach der Niederlage bleibt, sind 14 Punkte aus 13 Spielen
in der Rückrunde und 26 Gegentore (nur der FC Vaduz steht
noch schlechter da). Der heutige Gegner konnte sich mit den 3 Punkten
etwas Luft rund um den Strich verschaffen. Am kommenden Sonntag
reisen die Hoppers zum nächsten Abstiegskandidaten ins Wallis.
Der FC Sion steht auf einem Barrageplatz, was eigentlich schon
alles sagt, was die GC-Spieler erwarten wird.