:: Grasshoppers - FC Sion

An diesem sonnigen und warmen Mittwochabend war der FC Sion zu Gast im Letzigrund. Nach dem verpatzten Meisterschaftsauftakt in Basel mussten nun Punkte her, sonst wäre der Anschluss an die Spitzenplätze bereits in Gefahr. Dies zu erreichen, nominierte Latour zum ersten Mal in dieser Saison Daprelà für den verletzten Mikari, Cabanas rückte ins defensive Mittelfeld an den Platz von Colina, während Zarate anstelle des freigestellten Rinaldo die Position hinter den Spitzen einnahm.
Von verschiedenen Seiten war im Vorfeld des ersten Meisterschaft-Heimspiels der Saison über Probleme berichtet worden, was die Zustellung, sowie die Bezahlung der Saisonkarten anging. Im zweiten Jahr im Letzigrund sind solche Unzulänglichkeiten für den Konsumenten nicht mehr wirklich nachvollziehbar und die Kommunikation liess ein weiteres Mal zu wünschen übrig. Immerhin ist es dem Klub entlastend anzurechnen, dass (spät, aber immerhin) doch noch eine Meldung über die Handhabung dieser Probleme vor dem Stadion veröffentlicht wurde und das Ganze soweit auch funktioniert hat. Eine Neuerung erwartete man auch bezüglich der Kurve, die auf die andere Seite verlegt werden sollte. Wohl aufgrund des Standortes der Toiletten, sowie der Essstände, wurden nun einfach alle Sektoren hinter dem Tor geöffnet. Schlussendlich funktionierte es jedoch ziemlich gut, den Grossteil der Anwesenden am neuen Standort zu sammeln. Die 5'300 Zuschauer hatten ihre Plätze eingenommen und das Spiel konnte losgehen. GC versuchte gleich ein Pressing aufzuziehen, was sich schon nach vier Minuten auszahlte. Nwaneri spielte den Ball, von Zarate unter Druck gesetzt, in die Füsse von Lulic, der nicht lange wartete und sich nach seinem Doppelpack gegen Besa Kavajë im UI-Cup, nun auch in der Meisterschaft als erster Torschütze der Hoppers in die Statistik eintrug. Die beste Chance der Sittener in der Startviertelstunde gehörte einem Hopper, doch klärte Voser schliesslich mit ausreichend Distanz zum Torpfosten zum Eckball. Für den nächsten nennenswerten Angriff des Heimteams waren die beiden Südamerikaner verantwortlich. Zarate setzte sich im Mittelfeld durch und setzte Bobadilla gut 20 Meter vor dem Tor ein. Dieser schoss aus dieser Distanz und der Ball schlug in der hohen linken Torecke ein. Das Tor hatte Ähnlichkeit mit zwei Szenen des UI-Cup-Spieles in Sofia, als der Argentinier nach seiner Einwechslung aus eben dieser Entfernung den Ball erst noch an die Latte setzte, etwas später aber in gleicher Manier das siegbringende 1:0 erzielte. Leider spielten die Zürcher in der Fortsetzung nicht mehr so konsequent nach vorne und so flachte das eigene Spiel etwas ab und die Gäste konnten sich bis zur Pause noch zwei gute Chancen herausspielen, was Torhüter Jakupovic die Gelegenheit bot sich auszuzeichnen. Was die Stimmung der ersten Halbzeit betrifft, so war das Gebotene ganz passabel unter Anbetracht der Tatsache, dass keiner die Rolle des Capos übernahm, aber natürlich half das Geschehen auf dem Platz.
In der zweiten Halbzeit durfte sich Salatic auf die Bank setzen und Colina erhielt seine Einsatzzeit. GC hatte nach der Pause gleich die Chance die Führung auszubauen, doch Bobadilla scheiterte für einmal an Sions ägyptischen Nationaltorhüter. Danach gab das Team die Kontrolle wieder aus der Hand und Sion versuchte nach vorne zu spielen, was nur ansatzweise gelang. Spätestens beim starken Jakupovic endeten die Bemühungen jeweils. Nach 70 Minuten war der Arbeitstag von Cabanas beendet. Er konnte noch keine entscheidenden Akzente setzen, doch war seine aufsteigende Form zu erkennen, ausserdem hatte er heute mehr Aufgaben in der Defensive zu erfüllen - für ihn kam Romero ins Spiel. Sechs Minuten später lief Bobadilla seinem Gegenspieler ein weiteres Mal davon und dieser stoppte ihn mit einem Foul, für das er seine zweite gelbe Karte erhielt und vom Platz musste. Noch eine Viertelstunde zu spielen also und mit einem Mann mehr auf dem Platz, das müsste doch eigentlich reichen. Doch womöglich in Erinnerung an die Hinrunde der vergangenen Saison, fiel kurz darauf der Anschlusstreffer für die Gäste, die sich ohne Gegenwehr durch die gesamte GC-Defensivabteilung hindurchkombinieren konnten. Als kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit Saborio alleine vor dem GC-Tor stand, sah der eine oder andere die Punkte wohl bereits wieder schwinden, doch Jakupovic blieb lange stehen, sodass der Nationalspieler Costa Ricas den Ball zwar noch vorbeilegen konnte, doch so schwach, dass Daprelà weit vor der Linie klären konnte. Die Erleichterung war spürbar und wurde in der kurz darauffolgenden Nachspielzeit zur Erlösung. Wieder war es Zarate, der den Ball präzis zu Bobadilla spielte. Dieser konnte alleine losziehen und erledigte seine Aufgabe deutlich besser als sein Pendant auf der anderen Seite kurz zuvor. Er sicherte mit seinem eleganten Heber zum 3:1, dass die drei Punkte in Zürich blieben. Am kommenden Sonntag geht es wieder international weiter, doch gibt es in Vaduz (Spielbeginn um 16h00) ebenfalls drei Punkte zu gewinnen. Ein Erfolg in der liechtensteinischen Hauptstadt und man wäre punktemässig im Soll und das Derby eine Woche später kann kommen.

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