:: FC Basel - Grasshoppers

Der Winter hat die Schweiz noch einmal gepackt und so ging es an diesem kalten Mittwoch Abend nach Basel. Trotz der frühen Abfahrt des Extrazuges im Hauptbahnhof, war der Zug mit ca. 400 Personen sogar leicht überfüllt. Die Fahrt dauerte wegen wenigen Verzögerungen ihre Zeit, ging jedoch ohne Zwischenfälle vorbei. Beim Stadion angekommen gab es einen gemeinsamen Marsch zum Stadioneingang, wobei es zuvor zum grossen Ansturm auf den Ticketstand kam. Schliesslich versammelte man sich wie immer in jüngerer Vergangenheit in Basel auf der Tribüne des Gästesektors.
Drittes Auswärtsspiel der Rückrunde (ohne das Derby...) und somit gab es auch zum dritten Mal eine Choreografie im Gästesektor zu bewundern. Heute waren blau-weiss-schwarze Plastik-Bänder zu sehen und dazu ein Transparent in denselben Farben mit der Aufschrift "Forza Grasshoppers".
Bezüglich der Startaufstellung waren im Vergleich zum letzten Spiel drei Änderungen festzustellen: die Aussenverteidiger wurden ausgewechselt - einerseits weil Rolf Feltscher wieder fit war und andererseits Darpelà bei der U-17 Nationalmannschaft weilte. Ausserdem wurde Frank Feltscher anstelle von Cabanas von Beginn weg aufgestellt. Dieser bekam nach seiner Verletzung angesichts des dicht gedrängten Spielplans etwas Ruhezeit verordnet.
Wie immer entwickelten die Basler viel Druck aufs Tor und Jakupovic musste in der ersten halben Stunde schon mehrfach eingreifen oder war vom Glück begleitet. In dieser Zeit kam GC zu lediglich einem einzigen Abschluss, was aber der einzige Grund ist, dass Mikaris Schuss hier Erwähnung findet. In der 33. Minute kam es zu einem Eckball der Basler und Majstorovic konnte aus vollem Lauf heraus aufs Tor köpfen. Jakupovic parierte den Kopfball, doch weil der Ball zu wenig vehement weg gearbeitet wurde, war der Rückstand Sekunden später Tatsache. Die Enttäuschung kaum verdaut, stand es bereits 2:0, erneut im Anschluss an eine Standardsituation. Mit Mühe konnte sich die Mannschaft in die Pause retten ohne einen weiteren Treffer zuzulassen. Der höchste Pausenrückstand seit dem 23.09.2007 deutet es schon an: Es war die wohl deutlich schwächste erste Halbzeit seit langer Zeit, vielleicht vergleichbar mit jener vor vier Tagen gegen Luzern, doch dieses Mal stand ein Gegner auf der anderen Seite, der dies auszunützen vermochte.
Der vollkommen wirkungslose Frank Feltscher blieb gleich in der Kabine - für ihn kam mit Cabanas auch der Funke Hoffnung auf eine Aufholjagd (ähnlich jener am 25.07.2007 in Bern, als Cabanas sein bis dahin einziges Saisontor erzielt hatte). Der angesprochene Funke sollte auch von den Rängen aufs Feld übertragen werden und so gab es ebenfalls zum dritten Mal im neuen Jahr eine schön anzusehende Pyro-Einlage im Sektor der Hoppers.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit sah man weiterhin ein GC, das noch nicht einmal zu Chancen kam. In der 67. Minute dann aber ein Freistoss von Dos Santos auf grosser Distanz. Er spielte den Ball in Richtung Vallori, der köpfte den Ball zur Mitte über Bobadilla und die basler Innenverteidigung hinweg zu Cabanas, der mit dem Anschlusstreffer zu seinem zweiten Saisontor kam. Der zweite Torschuss hielt das Spiel spannend und es blieben noch über 20 Minuten für einen möglichen Ausgleich. Nun wurden endlich wieder Angriffe gestartet, wie man sie in den letzten sieben Spielen zu Hauf sehen konnte. Auch die Stimmung im Sektor war von diesem Zeitpunkt an deutlich besser als zuvor. Rinaldo kam beinahe zum Abschluss, Dos Santos hämmerte einen Freistoss wunderbar aufs Tor und kurz vor Ende der Partie war der eingewechselte Machado entwischt, doch konnte er den Ball nicht mehr entscheidend an Costanzo vorbeilenken. Es war die letzte Torchance des Spiels, auch weil der Schiedsrichter während des letzten Versuches das Spiel abpfiff.
Es sollte wieder einmal nicht sein gegen die Basler. Anschliessend musste man im Sektor warten, bis der Shuttle-Zug die Basler zum Bahnhof gebracht hatte. Schliesslich stand der Extrazug dann bereit und die Rückreise konnte angetreten werden. Etwa eine halbe Stunde vor Mitternacht erreichte der Extrazug Zürich. Wie während der Fahrt blieb es danach auch im Hauptbahnhof ruhig.
Bei allen Beteiligten war die Enttäuschung natürlich merkbar gross. Mit etwas Abstand betrachtet gibt die Leistung aber weiter Mut, auf dem eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Was die Mannschaft betrifft, so waren eine deutliche Leistungssteigerung und der nötige Einsatz gegen Ende der Partie vorhanden, wobei von dieser Mannschaft noch längst keine Wunderdinge zu erwarten sind. Lässt man die Tatsache, dass der Gegner der FC Basel war ausser Acht, schmerzt die Niederlage nicht weiter - keiner der direkten Konkurrenten in der Tabelle (die Teams von Rang 5 bis 9) konnte mehr als einen Punkt gewinnen und GC grüsst weiterhin vom vierten Tabellenplatz und das Polster auf den sechsten Rang beträgt sechs Punkte. Auch was die Fanszene betrifft, zeigt die Entwicklung in die richtige Richtung, denn dieser Aufmarsch an einem Mittwoch Abend war durchaus bemerkenswert. Das grösste Steigerungspotential ist stimmungsmässig vorhanden.
Es folgen nach der kurzen Nati-Pause zwei wichtige Duelle mit dem FC St. Gallen - zunächst im Letzigrund am Oster-Samstag um 17h45.

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