:: Grasshoppers - Neuchâtel Xamax

An diesem schönen Samstag kam mit Neuchâtel Xamax das einzige Team nach Zürich in den Letzigrund gegen das in dieser Saison noch kein einziger Punkt gewonnen werden konnte (bei einer Torbilanz von 2:6 in zwei Spielen). Der Aufwärtstrend der bisherigen Spiele der Rückrunde sollte auch ohne Topscorer Bobadilla bestätigt werden. Dieser fehlte bisher nur einmal in dieser Saison - ebenfalls wegen einer Sperre anfangs Dezember letzten Jahres bei der 1:4 Niederlage in Neuenburg...
Die Mannschaft war nun also gefordert zu zeigen, dass der Aufwärtstrend nicht alleine am Argentinier festzumachen war und auch ohne ihn Gefahr vor dem gegnerischen Tor herrschte. Überraschenderweise kamen weder David Blumer noch Gabriel Machado im Sturmzentrum zum Einsatz. Hans-Peter Latour blieb seinem taktischen Konzept treu und nominierte für die Sturmspitze Frank Feltscher. Ein gewagtes Experiment, wurde dieser doch erst einmal als Mittelstürmer getestet, in einem Spiel auf dem Campus vor langer Zeit, allerdings ohne Erfolg.
Als Schiedsrichter Stephan Studer, der während der gesamten Partie unauffällig blieb, die Partie anpfiff sah man dasselbe Bild wie in den letzten Spielen: GC war von Beginn weg um ein hohes Tempo bemüht, angeführt von einem starken Rinaldo. Nach etwas über einer Viertelstunde kam es zu einem Eckball, von Dos Santos getreten: Er zog den Ball für einmal nicht vors Tor, sondern spielte den ausserhalb des Strafraums lauernden Rinaldo hoch an. Der Peruaner brachte den Ball volley aus dem Stand in Richtung Zuberbühler. Sein Schuss blieb zwar hängen, doch er kam zu einer zweiten Chance und dieses Mal fand der Ball den Weg präzis in die untere Torecke. Die "übliche" GC-Führung war wieder einmal Tatsache. Es war Rinaldos erster Scorerpunkt im 23. Spiel seit seiner Verpflichtung - der Lohn für seine konstant besser werdenden Leistungen.
Auch in der Folge fiel es den Hoppers leicht den Gegner zu kontrollieren. Erst in der 43. Minute, nachdem der zum ersten Mal in diesem Jahr aufgelaufene Mikari angeschossen wurde, kam es zum ersten Eingreifen von Jakupovic. Seine Aufgabe erledigte er aber einmal mehr fehlerfrei. So ging es mit 1:0 in die Pause - so knapp wie noch nie im Jahr 2008. Was die Stimmung im Block während den ersten 45 Minuten betrifft, so wurden auch hier die guten Leistungen des neuen Jahres bestätigt. Ebenso wie das Spiel auf dem Feld, ist hier mit Sicherheit eine gute Basis vorhanden auf der sich weiter aufbauen lässt.
Während der Pause bereitete sich Ricardo Cabanas auf seinen Einsatz vor. Für ihn blieb der rot-gefährdete Salatic in der Kabine. Die zweite Hälfte bot vorerst nichts Neues: Xamax blieb ohne gefährliche Aktionen, die Hoppers hatten höchstens nach von Dos Santos getretenen Eckbällen oder Freistössen welche. Nach der starken Kritik, die der Brasilianer in den letzten Wochen oder gar Monaten von allen möglichen Seiten einstecken musste, ist es wohl nicht mehr als fair dies festzuhalten. Nach einer Stunde war der Arbeitstag von Frank Feltscher zu Ende. Er vermochte die Xamax Abwehr dank seinem schnellen Antritt zwar stets zu beschäftigen, zu Torchancen kam er aber nicht. Für ihn kam Gabriel Machado zu seinem zweiten Teileinsatz. Nach gut 70 Minuten pfiff der Schiedsrichter ein Foul an der rechten Strafraumgrenze und tatsächlich vermochte Dos Santos den Ball in die hohe entfernte Torecke zu zirkeln, ohne Abwehrchance für Zuberbühler. Das Tor hatte hoffentlich gleich doppelt befreiende Wirkung: Einerseits konnte die Mannschaft zum ersten Mal im neuen Jahr in der zweiten Halbzeit das Tempo hochhalten und einen wichtigen Treffern nachlegen (zum ersten Mal seit dem Sieg im Hardturm gegen den FC Basel fiel das 2:0 nach einer 1:0 Pausenführung) und andererseits war es Dos Santos erstes Freistosstor seit der 3:5 Niederlage in St.Gallen Ende September 2007. Praktisch im Gegenzug kam Coly zu einer riesen Chance bei GC das Nervenflattern hervorzurufen, doch Jakupovic bereinigte die Situation mit einer schönen und ebenso wichtigen Parade. Es war die letzte nennenswerte Aktion eines soliden Spiels der Grasshoppers. Zur Melodie von "Nume GC günt dä Match" wurden die drei Punkte gefeiert. Gewinnen die Aarauer am Sonntag nicht in Basel, bedeutet der Sieg auch das Vorrücken auf den vierten Tabellenplatz.
Der Grasshopper-Club ist sicher bereit für das anstehende Derby, was man vom Stadtrivalen nicht gerade behaupten kann. Die Chance sollte genutzt werden, auch ohne die Unterstützung von den Rängen. Es schmerzt der Mannschaft bei diesem wichtigen Spiel nicht helfen zu können, doch gc-zone.ch unterstützt den Entscheid der IG GC Züri den Fans des Grasshopper-Clubs von einem Besuch des Spiels abzuraten und wird infolge dessen auf eine Berichterstattung und Bilder vom Spiel verzichten.

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