:: FC Aarau - Grasshoppers

Zum dritten Spiel der Rückrunde ging es nach Aarau. Vieles war wie üblich im Brügglifeld: Hohe Eintrittspreise, langes Anstehen ob jetzt vor dem Eingang, dem Kassen- oder den Toilettenhäuschen, dazu noch ein gut gefüllter Auswärtssektor. Latour scheint sein System gefunden zu haben und veränderte erneut so wenig wie möglich. Einzig Colina rückte für den gesperrten Vallori in die Verteidigung, dafür durfte Salatic im Mittelfeld von Beginn an spielen. So blieb für Cabanas einmal mehr nur die Reservistenrolle.
Im Auswärtssektor sah man beim Einlauf der Mannschaften eine relativ einfache aber effektvolle Choreografie und auch die Aarauer hatten ein schönes Intro vorbereitet. So war alles bereit für ein weiteres enges Spiel. GC versuchte sogleich das Spiel zu machen und bereits nach fünf Minuten war es soweit: Zum 15. Mal in dieser Saison fiel der Führungstreffer für die Hoppers. Der Schlenzer von Bobadilla, der von englischen Scouts beobachtet wurde, prallte vom Pfosten an den Rücken von Torhüter Benito und von da ins Tor. Als GC Fan gewöhnt man sich langsam daran das erste Tor zu feiern - da jedoch bei den letzten 14 Mal nur sechs Mal auch das Punktemaximum erreicht wurde, genoss man das Resultat mit Vorsicht. Das Spiel war ansehnlich mit Vorteilen für die Zürcher. Dies resultierte im Treffer von Zarate auf Vorarbeit von Rolf Feltscher zum 0:2 nach einer halben Stunde. Danach kam die Pause und im Stillen befürchtete man Parallelen zu derselben Partie in der Hinrunde, als eine 0:2 Pausenführung in letzter Sekunde verspielt wurde.
Das Spiel in der zweiten Hälfte, die mit vielen Fakeln eingeleitet wurde, war deutlich ausgeglichener mit hochkarätigen Chancen auf beiden Seiten. Mit jeder vergebenen Torchance wuchs die Nervosität bei den Gästefans merklich und als in der 71. Minute der Anschlusstreffer fiel ging das grosse Zittern wieder los. Die Angst vor dem Ausgleich wurde auf den Rängen in laute Anfeuerung umgewandelt. Das Spiel war nun ein offener Schlagabtausch: in der Offensive gelang es nicht die Entscheidung herbeizuführen, währenddem in der Defensive ein Jakupovic in Hochform stand und mehrfach rettete. Nichts erinnerte mehr an jenen Torhüter, der bei der 3:5 Niederlage in St.Gallen noch zwei Tore verschuldete. "Mirakulös" ist wahrscheinlich das richtige Wort um seine Leistung zu beschreiben. Mindestens drei 100%ige Torchancen machte er zunichte und hatte so massgeblichen Anteil am Erfolg. In der Schlussphase kamen auch wieder Diskussionen über den Schiedsrichter auf, jedoch waren seine Fehlentscheidungen ausgeglichen verteilt. In der Nachspielzeit sah Bobadilla seine zweite umstrittene gelbe Karte in diesem Spiel und wurde vom Platz gestellt, währenddem Rinaldo für die vielleicht "längste" Auswechslung der Saison noch nicht einmal abgemahnt wurde.
Nachdem auch die letzten Minuten überstanden waren, machte sich die kollektive Erleichterung breit. Den Start in die Rückrunde kann man nun getrost als geglückt bezeichnen, vor allem wenn man bedenkt, dass es zu Saisonbeginn sechs Spiele lang dauerte, bis man soviel Punkte erreicht hatte wie in den letzten drei Spielen. Oder anders ausgedrückt: Das Derby hinzugenommen, holte GC 10 seiner 27 Punkte in den letzten vier Spielen und liegt weiterhin auf dem als Saisonziel ausgegebenen fünften Tabellenrang. Die Lage ist allerdings noch immer angespannt und es stehen schwierige Spiele bevor (NB: deren vier in Folge im Letzigrund...). Zunächst geht es am kommenden Samstag um 17h45 gegen Angstgegner Xamax - anschliessend steht das nächste Derby auf dem Programm. Weitere Punkte sind in diesen Spielen ein Muss, will man sich denn endgültig in der oberen Tabellenhälfte auf den Rängen 4-5 festsetzen.

zu den Bildern