Zum zweiten Spiel der Rückrunde kamen die Berner Young Boys in den Letzigrund. In den Vorberichten der Medien wurde natürlich mehrfach über dieselbe Begegnung der Hinrunde diskutiert, als Jakupovic in der letzten Minute den 3:3 Ausgleich erzielte. Nach dem guten Start in Sion erhoffte man sich nun auch gegen Sion mindestens einen Punkt. Die Sonne schien in die anständig gefüllte GC-Kurve und das Spiel konnte beginnen. Hans-Peter Latour schenkte derselben Formation das Vertrauen, die gegen Sion geglänzt hatte. Dies bedeutete vor allem, dass Salatic und Cabanas auf der Bank Platz nahmen und Dos Santos erneut auf dem rechten Flügel spielte. Bemerkenswert war ebenfalls noch das erstmalige Aufgebot von Gabriel Machado, der am vergangenen Wochenende noch mit der U21 getestet hatte.
So wurde das Spiel von Schiedsricher Cyril Zimmermann angepfiffen und im Nachhinein kann man sich Fragen ob dieser zu dem Zeitpunkt schon geanht hatte, was auf ihn zukommen würde... Bereits nach sieben Minuten war Bobadilla dank einem schönen Pass von Captain Smiljanic alleine vor dem gegnerischen Tor und verwandelte gewohnt kalt zur frühen Führung. Als nach einer Viertelstunde derselbe Spieler von einem gegnerischen Fehler profitierte, zum 2:0 traf und gleich darauf Zarate den Ball an die Torumrandung hämmerte, fühlte sich so mancher wohl schon an vergangene Zeiten erinnert. Auf Grund der jüngeren Geschehnisse blieb aber selbst als Bobadilla kurz vor der Pause seinen Hattrick vervollständigte noch ein Rest an Unsicherheit übrig. Oder sollte den GC Fans tatsächlich das Zittern für einmal erspart bleiben...?
Die Antwort war einmal mehr "nein". Überraschenderweise wurde die Frage von den Herren in rot-schwarzer Kleidung, den Unparteiischen, gegeben (ohne jemandem hierbei böswillige Absichten unterstellen zu wollen). Es dauerte nur zehn Minuten bis Raimondi aus klarster Abseitsstellung heraus den ersten Treffer für die Berner erzielte. Das Resultat konnte soweit gehalten werden und auch noch der eine oder andere Angriff gefahren werden. In der 76. Minute wurde Rolf Feltscher dann bei seinem Versuch einen Schuss abzublocken aus kürzester Distanz der Ball volley an den Arm geschossen. In den Augen des Schiedsrichters eine aktive Bewegung des Verteidigers mit der Hand zum Ball. GC-Schreck Häberli versenkte den fälligen Elfmeter sicher zum Anschluss Treffer. So sollte es tatsächlich zur "Revanche" für YB kommen... In der Nachspielzeit die identische Situation wie im Spiel in der Hinrunde. Freistoss aus grosser Distanz auf dasselbe Tor, nur war dieses Mal Wölfli nach vorne geeilt. Er hatte nicht Jakupovics Glück, der Ball konnte geklärt werden. Leider landete dieser jedoch nicht im Aus, sondern in den Beinen eines Berners. Dieser schoss die Kugel erneut in den Strafraum, wo sich erneut Raimondi löste und das Unentschieden besiegelte.
Drei wichtige Punkte waren weg, nicht zum ersten Mal und währenddem die Berner den Meistertitel schon zu feiern schienen machte sich in der GC-Kurve wieder einmal Sprachlosigkeit und Wut breit, was vor allem die Werbebanden zu spüren bekamen. Nach dem gesehenen Spielverlauf sicher ein ärgerlicher Punktverlust, doch hätten die Meisten das Angebot des einen Punktes vor dem Spiel gerne angenommen. Somit gilt es nach vorne zu schauen und die Punkte in den kommenden Partien gegen Aarau und Xamax zu holen.