:: SC Braga - Grasshoppers

Individuelle Reise war Trumpf. Und so kombinierten die Reisegruppen Abflugort, Reiseprogramm und Reisetage munter mit den Optionen Basel, Kloten, Porto, Lissabon, Braga, Mi-Fr, Mi-Sa, Do-So, etc. Die Reisegruppe um gc-zone.ch wählte Porto für die erste Nacht und Braga für die zweite. In Porto bei 17 Grad Tagestemperatur und 5 Grad Nachttemperatur angekommen fand man einen topmodernen Flughafen und Metro vor. Da allerdings alles etwas mangelhaft beschrieben war, musste man zuerst auf die Suche gehen, bevor man den Durchgang zur Metrostation fand. Ähnliches passierte auf dem Rückweg. Wo nämlich der Abflugbereich ist, war nirgends angeschrieben. Egal, man fand den Weg ins Stadtzentrum von Porto und auch bald war eine billige Unterkunft bezogen. Zu Fuss erkundete man nun die hügelige Stadt. Ziemlich schnell war man (bis auf die Weihnachtsbeleutung) enttäuscht. Shopping reduziert sich auf Marken-Boutiquen und so was wie Kneipen, Bars, Pubs und Restaurants scheint den Portugiesen gänzlich unbekannt. Das einzige was man immer wieder antraf waren Zwitter zwischen Imbissbude, Konditorei und Café. Das hört sich nicht nur ungemütlich an, sondern ist es auch. Auch die internationalen Fast-Food-Ketten schienen einen grossen Bogen um Portugal gemacht zu haben. So liess sich in der Innenstadt gerade mal einen McDonald’s und einen Pizza Hut finden. Nachdem man sich bei letzterem verpflegte (inkl. Bier Super-Bock), war man langsam genervt ab der Suche nach einem gemütlichen Plätzchen für weitere Bierchen. Von Einheimischen wurde man dann 3km den Berg runter geführt, in ein Quartier, das „trendy“ sein soll. Nun ja, immerhin ein Irish Pub liess sich dort finden. Gäste hatte es aber keine. Überhaupt waren die Strassen ab 8 Uhr abends wie ausgestorben. Glücklicherweise liess sich dann ein Engländer finden, der meinte, es hätte schon Bars und Clubs, die öffneten aber erst nach Mitternacht. Wie soll man sich aber die Zeit totschlagen bis dahin? Gar nicht. Man entschied sich noch für einen kurzen Besuch des Stadions von Porto und ging dann ins Bett. Am nächsten Tag stand die Zugfahrt nach Braga an. Für schlappe 1.85 Euro ging es per Bummlerzug in gut 5/4 Stunden in die Universitätsstadt. Zwar gab es auch da nur die Zwitter-Cafés, trotzdem machte die Stadt einen wesentlich sympathischeren Eindruck. Das Hotel lag direkt im Shopping-Center und wurde von zahlreichen GC-Fans gebucht. Auf dem Platz versammelte sich dann ein Grossteil der Fans und marschierte zum Stadion. Man verlief sich allerdings schon bald. Die freundlichen Einheimischen wiesen einem dann den Weg durch dunkle Gassen und schwups, stand man mir nichts dir nichts im Stadion drin – ohne Ticket und ohne Sicherheitskontrolle war man vom Felsen her ins Stadion reingelangt. Dann entdeckte man den Gästesektor und es wurde entschieden, sich via Tiefgarage, welche unter dem Spielfeld liegt, dorthin zu begeben. Auf dem Weg fand man dann noch eine Braga-Choreo, welche aber in Ruhe gelassen wurde. Auf der anderen Stadionseite lief man dann direkt in die Armee der Sicherheitsleute. So musste das Abenteuer „Gratis-Uefa-Cup“ beendet werden und schön brav an der Kasse für 20 Euro ein Ticket gekauft werden. Zu Spielbeginn war das Stadion mit 10'000 Zuschauern zu einem Drittel gefüllt. Die Schweizer waren mit rund 30 Nasen und einem Schnauz vertreten. Die Stimmung bei Braga war gut, allerdings erst nach dem Führungstreffer und dank „Klatschhilfen“. Bei den Hoppers wurde 90 Minuten geschrieen oder gelallt oder wie man das auch immer nennen will. Die Leistung auf dem Spielfeld lassen wir jetzt mal lieber weg. Nach dem Spiel noch das obligate Abklatschen mit den Spielern und dann ging es zurück via beschwerlichem Fussweg in die Innenstadt. Man verzog sich ins Zimmer (da die Clubs ja erst um Mitternacht aufmachen). Danach ging es dann aber richtig ins Nachtleben und es würde noch viele Anekdoten zum Erzählen geben… Man war sich auf jeden Fall einig, dass das Fussballspiel eigentlich das Mühsamste an diesem Tag war. Am Freitag verliess man müde die Stadt und machte sich auf den Rückweg via Porto und Mallorca nach Zürich.

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