:: FK Teplice - Grasshoppers

Dass es auf langen internationalen Fahrten oftmals anders kommt, als man denkt, ist ja längst bekannt. Auch die Fahrt nach Tschechien sollte hier keine Ausnahme machen. Geplant war eine Abfahrt am Samstagabend um 22 Uhr nach Teplice mit anschliessender Weiterfahrt nach Prag in den Ausgang. Rückkehr sollte im Verlaufe des Montags sein. Nun kam es aber so: Der Chauffeur sagte im letzten Moment auf mysteriöse Weise ab, so dass man Ersatz suchen musste. Dies hatte bereits die erste Verspätung zur Folge. Damit aber nicht genug. Natürlich sprang auch der Car nicht mehr an, als die Fahrer endlich da waren. Schlussendlich konnte erst am Morgen um 02:30 Uhr abgefahren werden. Dass die Wartezeit nicht lautlos verlief, sollte wohl klar sein. Den Anwohnern schien dies aber nicht zu gefallen. Somit stand auch schon bald die Stadtpolizei auf der Matte. Schrottflinte und Kampfhund kamen aber nicht zum Einsatz. Die eigentliche Fahrt verlief absolut problemlos. Schneller als gedacht war man bereits nach neun Stunden vor Prag. Man entschloss sich, in der Innenstadt einen kurzen Sightseeing-Stopp einzulegen, bevor es weiterging. In der zweistündigen Pause hat man aber nicht wirklich viel gesehen. Danach die letzte Etappe nach Teplice, wo man rund zwei Stunden vor Spielbeginn eintraf. Die rund 30 Fahrer begrüssten die individuell Angereisten, genossen ohne Probleme noch ein, zwei Bierchen und gingen dann ins Stadion. Die Sonne brannte, doch dies tat der Stimmung zu Beginn keinen Abriss. Das Spiel im Schmucken Stadion vor nur 3'500 Zuschauer war aber eher auf Amateur-Niveau. So riss der Support gegen Spielmitte auch ab. Erst gegen Ende des Spieles, als man mit 2:0 Toren führte und alle wieder aufgewacht waren, welche zwischenzeitlich eingenickt waren, wurde die Mannschaft nochmals lautstark unterstützt. Einige wenige blau-weisse Ballone stiegen auch noch in die Luft. Dann war Schluss. Zügig wurde die Mannschaft verabschiedet und man konnte mit Polizeieskorte die Stadt verlassen. Ein paar Anhänger des Gegners versuchten noch, die Zürcher zu provozieren, was aber erfolglos blieb. Eigentlich freute man sich nun auf Prag. Da der eine Chauffeur nun aber scheinbar Herzchirurg (kein Mensch weiss wieso er dann einen Car fährt) war und am Montag eine OP vor sich hatte, musste man nun direkt nach Hause fahren. Das heisst nicht ganz: Grosszügigerweise durfte man das WM-Finale in einem stickigen Restaurant in einem Vorort von Prag mitverfolgen. Nach dem Ende der regulären Spielzeit war dann aber Schluss mit lustig. Den Rest erfuhr man per SMS im Car. Am Montagmorgen gegen 6 Uhr erreichte man Zürich. Bis kurz davor spielten vier Unentwegte noch Dauerpoker. Ob der 9-Stunden-Poker-Marathon aber für einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde reichen wird, ist nicht bekannt.

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